Meg Stuart, geboren in New Orleans, ist eine amerikanische Choreografin und Tänzerin. Sie wuchs in Kalifornien auf und lebt und arbeitet heute in Berlin und Brüssel. Als Tochter von Theaterregisseuren fand sie früh zu Tanz und Schauspiel und trat regelmäßig in Inszenierungen ihrer Eltern und befreundeter Künstler auf. Erste Tanzstudien machte sie als Teenager, wobei sie sich auf einfache Bewegungsabläufe konzentrierte. Ab 1983 studierte Stuart Tanz an der New York University. Sie setzte ihre Ausbildung in Bewegungsforschung fort, innerhalb derer sie zahlreiche Entspannungstechniken untersuchte und beteiligte sich aktiv an der Tanzszene in New York.
Ausgehend von einer Performance beim Klapstuk Festival in Leuven (1991) entwickelte sie ihr erstes abendfüllendes Stück, DISFIGURE STUDY. Es markiert den Beginn ihrer künstlerischen Karriere in Europa. In dieser Choreografie nähert sich Stuart dem Körper als verletzlichem physischen Gebilde, das zerlegt, deformiert oder verdrängt werden kann und dennoch Resonanz erzeugt und Bedeutung trägt. In dem Bestreben, eigene Strukturen zu entwerfen, innerhalb derer sich künstlerische Projekte entwickeln ließen, gründete Stuart 1994 DAMAGED GOODS in Brüssel. Die flexible, offene Struktur ermöglicht höchst unterschiedliche Projekte und interdisziplinäre Zusammenarbeiten. Meg Stuart und DAMAGED GOODS haben bisher über dreißig Produktionen erarbeitet, mit einer Bandbreite von Soli über großformatige Choreografien bis zu Aufführungen an besonderen Orten, Installationen und Improvisationsprojekten.
Stuart strebt danach, in Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen kreativen Disziplinen für jedes Stück eine neue Ausdrucksform zu entwickeln. Sie bewegt sich im Spannungsfeld von Tanz und Theater. Der um theatrale Mittel ergänzte Dialog von Bewegung und Erzählung ist ein wiederkehrendes Thema ihrer Choreografien. Stuarts choreografische Arbeit dreht sich um die Idee eines unsicheren Körpers, der verletzlich und selbstreflexiv ist. In Improvisationen erkundet Stuart physische und emotionale Zustände oder die Erinnerung an solche. Ihr künstlerisches Werk entspricht einer sich konstant wandelnden Identität. Sie definiert sich stets neu indem sie nach neuen Präsentationsformen sucht und damit neue Territorien für den Tanz erschließt.
Auf Einladung des Intendanten Johan Simons gingen Meg Stuart/DAMAGED GOODS 2010 eine künstlerische Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen ein. DAMAGED GOODS steht außerdem in Zusammenarbeit mit dem Kaaitheater (Brüssel) und dem HAU Hebbel am Ufer (Berlin). 2014 sind von Meg Stuart/DAMAGED GOODS die Stücke BLESSED (2007), VIOLET (2011), BUILT TO LAST (2012), SKETCHES/NOTEBOOK (2013) und HUNTER (2014) auf Tournee.
The Only Possible City (Video)
Galerie Patrick Ebensperger, 28. – 31. August, 12:00 – 18:00 Uhr
27. August, 19:30 Uhr Vernissage