"E.X.P.O. (sub sole)" installation view at Efremidis Gallery 2020. Photo: Nick Ash. "o.T. (Parkbank)", Courtesy of the Artist & Efremidis Collection.

Hannah Sophie Dunkelberg

«E.X.P.O. (sub sole)»

Installation (Courtesy of the Artist und Efremidis Gallery)

Die Arbeiten von Hannah Sophie Dunkelberg bewegen sich am Über­gang zwischen Malerei und Bildhauerei. An ihren Reliefs wird spürbar, was sie selbst einmal sagte: «Für mich hat eine Oberfläche immer ein Volumen, einen Körper, sie ist nie zweidimensional.» Dunkelbergs teils transparente Wandobjekte wirken zunächst wie abstrakte, vom Orna­menthaften inspirierte Gemälde. Bei näherer Betrachtung wird jedoch klar, dass es sich um Bildhauerei in ihrer reduziertesten Form han­delt: Der vermeintlich leicht geführte Pinselstrich ist ihnen materiell eingeschrieben.

Auch in Dunkelbergs installative Arbeiten schleicht sich ganz bewusst eine durchaus als humorig zu verstehende Fake­-Ebene ein. Die Großversion ihrer «Fainted couch» etwa, wie sie das Ensemble «Silly Symphonies» zeigt, besticht durch ihre funktionalen Maße und ihre gleichzeitige gläserne Zerbrechlichkeit – im England des 19. Jahr­ hunderts war die Ohnmachtscouch ein exklusives Möbelstück für ver­ meintlich übersensible Damen.

Im Rahmen der Tanznacht Berlin 2020 zeigt Dunkelberg die Instal­lation «E.X.P.O. (sub sole)». Die Arbeit thematisiert Modi des Zeigens und Präsentierens in Hinblick auf Technik und Innovation, und fragt, was es eigentlich bedeutet, etwas auszustellen.

Zwischen Abstraktion und Figuration, irrtümlich oberflächlichem und sich selbst durchdenkendem Material liegt der Reiz von Hanna Sophie Dunkelbergs den betrachtenden Körper miteinbeziehenden Kunst.

Hannah Sophie Dunkelberg, gebo­ren in Bonn (1987), lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Ihre Arbeiten spielen mit der Schnittmenge von Materialität und Bildlichkeit und inszenieren Malerei und Fotografie bewusst im skulpturalen Bereich.

www.hannahsophiedunkelberg.com

«E.X.P.O. (sub sole)» (Installation), besteht aus: «o.T. (Parkbank)» (Skulptur) und «Placeholder 4 (no.3)» (Skulptur), Courtesy of the Artist & Efremidis Collection.