© Bryana Fritz

Lurker Moxie Heart

Hosted by Slow Reading Club (Henry Andersen & Bryana Fritz) | Fan-Fiction Reading Event / Open Mic
Donnerstag 22.7. 19:30–21:30, Open Air Bühne / Festival-Lounge

Warum gerade jetzt Fan-Fiction? Welche Möglichkeiten bietet sie uns, die Welt zu lesen? Wenn man an der Schwelle zwischen Leser*in und Schriftsteller*in agiert, werden Sehnsuchtsströme in schon existierende Figuren, Geschichten, und Handlungssträngen umgeleitet und wiederbelebt. Als Schreibpraxis löst Fan Fiction den Knoten des fertigen, autonomen Textes und lässt seine Ränder ausfransen. Sie begünstigt ein Durschsickern, Veränderung, und Selbstinszenierung. Ohne Rücksicht auf den längst eingetretenen Tod des Autors/der Autorin, sagt der/die Fan-Fiction Schreiber*in: „Ich will es anders.“

In Online-Fan-Fiction-Archiven findet man Communities, die sich nicht auf der Basis eines gemeinsamen Raums, sondern eines gemeinsamen Fandaseins gebildet haben. »Lurker Moxie Heart« feiert Fan-Fiction im Allgemeinen und verlegt sie vom virtuell-digitalen Raum in die wirkliche Welt – mit einer Reihe von Geschichten, die von Freund*innen und Bekannten in der Stadt zu Gehör gebracht und von festlichem Trommeln untermalt werden.

Im Fan-Fiction-Jargon bezeichnet das Wort „lurker“ eine Person, die nur zuschaut, aufnimmt und genießt, aber selbst nicht schreibt oder teilnimmt. Indem wir uns als Lurker einordnen, wählen wir die Position des heimlichen Verehrers, der Zweitbesetzung, des Fans vom Fandasein.

»Lurker Moxie Heart« findet mehrsprachig statt, alle sind willkommen. Die Veranstaltung wird begleitet von der Veröffentlichung einer risographischen Publikation mit Texten von Bill Dietz und Joyelle McSweeney.

Slow Reading Club produziert Performances, Texte, Videos, Skulpturen und Druckerzeugnisse. Ihren ersten Auftritt hatte die Gruppe beim Kuntsfestivaldesarts 2017 in Brüssel im Rahmen des Abends ‚Before the Codes‘. Seitdem hat sie Performances und Ausstellungen in verschiedenen Zusammen­hängen präsentiert. 

Macher: Bryana Fritz & Henry Andersen